Kennen Sie das? In Ihrer Wohnung hat sich Schimmel gebildet und Sie fragen sich, woher er kommt? Eine der häufigsten Ursachen für Schimmelbildung ist falsches Lüften. Wir zeigen Ihnen, welche Fehler Sie beim Lüften unbedingt vermeiden sollten.
Je mehr Menschen in einer Wohnung leben, umso mehr Feuchtigkeit bildet sich. Wussten Sie, dass bei einem 4-Personen-Haushalt pro Tag schon mal 10-12 Liter Wasser zusammenkommen? Das ist eine enorme Menge. Alleine nachts schwitzt und atmet jeder von uns 1-2 Liter Wasser aus. Dieses Wasser kann die Raumluft bis zu einem gewissen Grad aufnehmen. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Ein Beispiel:
Ein Kubikmeter mit…
Alles was darüber hinausgeht, kondensiert an einer kalten Stelle – es bildet sich Feuchtigkeit.
Unser Tipp: Mehrmals am Tag Stoßlüften!
Es ist wichtig mehrmals am Tag Stoßzulüften. Am besten indem zwei gegenüberliegende Fenster komplett geöffnet werden. Beginnen Sie mit dem Lüften gleich morgens nach dem Aufstehen, damit die Feuchtigkeit, die nachts entstanden ist, entweichen kann.
Morgens sind Sie in Eile, sie kippen das Fenster in Ihrem Schlafzimmer und dann fahren Sie ins Büro. So ist die Wohnung den ganzen Tag gut gelüftet und Schimmel hat keine Chance. Leider falsch!
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass gekippte Fenster ideal sind, um die Wohnung dauerhaft gut zu durchlüften, denn mit einem gekippten Fenster können Sie kaum einen guten Luftaustausch erreichen.
Unser Tipp: Mehrere Fenster komplett öffnen!
Besser ist es mehrere Fenster für 5-10 Minuten komplett zu öffnen. So klappt der Luftaustausch viel schneller und besser. Die verbrauchte, feuchte Luft wird effektiv ersetzt.
Mit nur einem geöffneten Fenster dauert ein kompletter Austausch der verbrauchten und feuchten Luft ziemlich lange. Wenn Sie morgens früh in Eile sind und nur wenige Minuten ein einzelnes Fenster öffnen, kann die feuchte Luft nicht komplett ersetzt werden. Wenn Sie jetzt Ihre Thermostate herunterdrehen und zur Arbeit gehen, kondensiert die Feuchtigkeit an der kühlen Wand. So kann Schimmel entstehen.
Unser Tipp: Alle Fenster stoßlüften
Stoßlüften ist die effektivste Methode, um Feuchtigkeit aus dem Zimmer zu bringen. Öffnen Sie dazu für 5-10 Minuten mehrere oder – noch besser – alle Fenster Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses komplett.
Über die Fensterflächen geht am meisten Energie verloren. Die Scheiben sind normalerweise die kälteste Stelle im Raum. Wenn sich hier Kondenswasser bildet, ist es höchste Zeit richtig durchzulüften.
Unser Tipp: Kondenswasser wegwischen und häufiger Lüften!
Wischen Sie das Kondenswasser immer weg, damit es sich nicht am Fenster oder dem Sims sammelt. Sind Ihre Fenster oft mit Kondenswasser beschlagen, ist das ein untrügliches Zeichen für zu seltenes oder falsches Lüften.
Besonders bei Massivbauhäusern oder nach einer Renovierung kann es zu vermehrter Feuchtigkeit in der Wohnung kommen. Durch Putz-, Estrich- oder Fliesenarbeiten gelangt viel Feuchtigkeit in die Wohnung, die beim Trocknen wieder an die Raumluft abgegeben wird. Im Neubau kann es schon einmal ein bis zwei Jahre dauern, bis die gesamte Baufeuchtigkeit getrocknet ist.
Auch wenn neue Fenster eingebaut wurden, sollten Sie Ihr Lüftungsverhalten überprüfen. Denn neue Fenster dichten sehr gut ab, was ja das Ziel der Renovierung it. Allerdings kann jetzt die feuchte Luft nicht mehr durch die undichten Stellen der Fenster nach außen dringen.
Besonders wichtig ist regelmäßiges Lüften, wenn die Außenwände nicht oder unzureichend wärmegedämmt sind und die Oberflächentemperatur zur Raumseite niedrig bleibt.
Unser Tipp: Hygrometer nutzen und Mieter informieren
In solchen Situationen ist es ratsam, die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer zu überprüfen. Im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit nicht über 50% liegen, um Schimmel zu vermeiden.
Als Vermieter sollten Sie außerdem Ihre Mieter über die Folgen der Sanierungsmaßnahmen informieren und auf das richtig Lüftungsverhalten hinweisen.
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